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Rundgang St. Leonhard

Gleich beim Eintritt in die St. Leonhardkirche fällt dem Betrachter eine ungewöhnliche Gestaltung auf. Die Chorempore mit der Orgel befindet sich im Chorraum und nicht über dem Eingang. Der Altar ist bei der letzten Innenrenovierung 1978 in die Mitte gerückt, so dass sich die feiernde Gemeinde um ihn herum versammeln kann.

Über dem Altar befinden sich sieben Bilder der biblischen Heilgeschichte. Drei Bilder eines alten Altares aus der Zeit von 1690 (Loheschule Hof) wurden in den 1980er Jahren ergänzt durch vier Bilder von Prof. Hans Wiedemann (Nürnberg). Sie stellen Szenen aus dem Leben Jesu von der Geburt bis zur Auferstehung dar sowie die Ausgießung des Heiligen Geistes und das Jüngste Gericht.

Auf dem Altar fällt der Blick auf das von Johann Beyer 1751 gestiftete Altarkreuz, gefertigt von Wolfgang Adam Knoll. Eine Hostienschale und ein Kelch aus dem Jahr 1697 wurden von der Familie Ratisborsky zu Sechzebus gestiftet.

Die Kanzel, 1641 von Caspar Conrad Joditzer gestiftet, weist darauf hin, dass die Kirche im 30-jährigen Krieg niederbrannte und neu errichtet und eingerichtet werden musste. Sie ist mit den vier Evangelisten am Korb, sowie Paulus und Petrus am Geländer bemalt. Der Maler ist unbekannt.

Direkt über der Kanzel am Chorbogen befindet sich eine Freske mit einer Darstellung des Christus als „salvator mundi“, der die Welt in seinen Händen hält und als Herr in seiner Gemeinde gegenwärtig ist.

Das große Kruzifix neben dem Chorbogen wurde 1698 von Pfarrer Georg Paul Völckel und dem Wirt und Schneider Johann Steingruber gestiftet und von Johann Nikolaus Knoll in Hof gefertigt.

Der schwebende Taufengel (1769) wurde ebenfalls von Johann Adam Knoll gefertigt und ist nach einer Ruhepause von ca. hundert Jahren seit 1950 wieder im Dienst, seit 1978 hängt er im Kirchenraum, so wie ursprünglich vorgesehen.

Das Prospekt der Heidenreichorgel von 1830 ist noch heute zu sehen, auch wenn sich das Innere mehrfach gewandelt hat. Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Orgel von Steinmeyer neu eingerichtet, 1978 wurde sie durch Deininger und Renner neu auf der Chorempore errichtet. Seit 2011 wird sie nach einer umfangreichen Renovierung und auch klanglichen Veränderung durch den Austausch eines Registers von Orgelbauer Dominik Friedrich (Oberasbach) betreut.

Zahlreiche Kartuschen mit Bibelversen und Wappen der Stifter befinden sich im Kirchenraum, die 1978 wieder freigelegt und ergänzt wurden. Als Stifter treten einheimische Adelsfamilien, wie die v. Feilitzsch, v. Reitzenstein auf, aber auch Glaubensflüchtlinge aus Böhmen.

Wohl auf Veranlassung der Familie v. Falckenstein, die zwischen 1650 und 1750 in Köditz auf dem Gut in Köditz saß, wurde die Sakristei mit einem Gemälde vom Weltgericht ausgemalt. Ein Wappen der Familie befindet sich dort. Eine Familiengruft ist ebenfalls unter der Kirche vorhanden, aber geschlossen.