Suche Menü

Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt

Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt mit dem Posaunenchor. 

 

Bläserinnen und Bläser des Posaunenchors Köditz, Dekanatskantorin Sophia Lederer.
Pfarrer Michael Grell

 

 

Zum Eingang

Glocken

Vorspiel

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Ich grüße Sie zu Christi Himmelfahrt noch einmal aus der Ferne. Überall dort, wo wir jetzt feiern, ist Gott in Jesus Christus uns nahe. Dort ist der Himmel, wo Gott ist.

 

Besinnung und Psalm

Herr, wir bringen vor dich, was uns in diesen Zeiten bewegt:

–    Die Freude darüber, dass auch bei uns die Infektionen zurückgehen.

–    Die Befürchtung, dass manche Lockerungen wieder zu neuen Infektionen führen.

–    Die Unmöglichkeit, sich in größeren Gemeinschaften treffen zu können.

–    Die Sorge, dass das immer noch nicht das Ende der Krisen sein könnte.

–    Den Verlust des verlässlichen Planens

–    Die Zermürbung, die wir alle spüren und manchmal

–    den Unwillen überhaupt noch etwas Neues anzugehen

Herr, wir bringen all das, was uns besonders bewegt, vor dich in der Stille:

Stille

Herr, sieh uns an,
richte uns auf
und lass uns Dein Wort
als Stärkung für diesen Tag
und die vor uns liegende Zeit erfahren.
Amen.

 

Lasst uns beten mit den Worten des 47. Psalms:
Schlagt froh in die Hände, alle Völker,
und jauchzt Gott mit fröhlichem Schall!
Denn der Herr, der Allerhöchste, ist zu fürchten,
ein großer König über die ganze Erde.
Er zwingt die Völker unter uns
und Völkerschaften unter unsere Füße.
Er erwählt uns unser Erbteil,
die Herrlichkeit Jakobs, den er liebt.
Gott fährt auf unter Jauchzen,
der Herr beim Schall der Posaune.
Gott ist König über die Völker,
Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
Die Fürsten der Völker sind versammelt
als Volk des Gottes Abrahams;
denn Gott gehören die Schilde auf Erden;
er ist hoch erhaben.
Amen.

 

Verkündigung

Lesung – Lukas 24,50-53

Jesus führte seine Jünger hinaus nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr gen Himmel auf. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Temple und priesen Gott.

Glaubensbekenntnis

 

Predigt

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

 

Liebe Gemeinde,

wir haben lange durchgehalten. Seit einigen Wochen gab es keine Präsenzgottesdienste. Viele haben freilich seit dem Herbst auch darauf verzichtet. Umso mehr freuen wir uns, wenn es nun hoffentlich bald wieder draußen losgehen kann. Schade, dass es heute noch nicht sein sollte.

Unser Gemeindeleben unterlag im vergangenen Jahr zahlreichen Einschränkungen. Eine Kindergruppe sollte gestartet werden. Daraus wurde erstmal nichts. Alle Kreise konnten sich seit Herbst nicht richtig treffen. Es gab keine Kinderfreizeit, keine Konfirmandenfreizeit. Der Splash-Jugendgottesdienst wurde erst kürzlich nochmal verschoben. Die Posaunen haben sich nur vor den größeren Gottesdiensten mal kurz treffen dürfen, sonst war Proben zu Hause angesagt, jeder für sich.

Und auch jenseits der Arbeit in unserer Kirchengemeinde stand das Vereinsleben in weiten Bereichen in den letzten Monaten still. Immerhin: Ein neues Feuerwehrhaus ist derweil schon mal aus dem Erdboden gewachsen. Aber es fehlt so Vieles, was wir einfach so miteinander gestalten könnten und jetzt auch mal wieder aktiv wollten.

Auch wenn in den vergangenen Monaten doch immer wieder kleine Initiativen uns gezeigt haben, dass doch etwas möglich ist. Auch wenn ich doch immer wieder Ermutigendes auch durch unsere Online-Verkündigung geschehen konnte, so fällt es mir doch schwer, die Situation einfach schön zu reden und auf die neuen kreativen Ideen ein überschwängliches Loblied anzustimmen.

Ein solches Loblied auf die Gemeinde befindet sich im heutigen Predigttext für Christi Himmelfahrt. Hört was der Apostel im Epheserbrief, im ersten Kapitel seiner Gemeinde schreibt:

Nachdem ich gehört habe
von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus
und von euerer Liebe zu allen Heiligen,
höre ich nicht auf, zu danken für euch,
und gedenke eurer in meinem Gebet,
dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus,
der Vater der Herrlichkeit,
euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung,
ihn zu erkennen.
Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens,
damit ihr erkennt,
zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid,
wie reich die Herrlichkeit seines Erbes für die Heiligen ist
und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns ist,
die wir glauben durch die Wirkung
seiner mächtigen Stärke.
Mit ihr hat er an Christus gewirkt:
Gott hat Christus von den Toten auferweckt
und ihn eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel
über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft
und jeden Namen, der angerufen wird,
nicht allein in dieser Welt,
sondern auch in der zukünftigen.
Und alles hat er unter seine Füße getan
und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles,
welche sein Leib ist,
nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.
(Eph 1,15-23)

 

Liebe Gemeinde,

diese Worte des Epheserbriefes klingen in meinen Ohren immer etwas zu überschwänglich. Wird da nicht der Glaube der Epheser schöngeredet? Weiß der Apostel überhaupt, wen er da vor sich hat?

Die Bibelwissenschaft sagt zurecht, dass dieser Brief wohl nicht von Paulus selbst geschrieben wurde, obwohl sein Name darübersteht. Paulus hätte besser gewusst, was seiner Gemeinde fehlt. Oder fehlt ihnen etwa gar nichts?

Vielleicht geht es Ihnen wie mir. Ich mag es nicht, wenn Dinge schöngeredet werden, wo doch offensichtlich Einiges im Argen liegt. Andererseits ertappe ich mich doch auch manchmal selbst dabei, etwas mit zu weitschweifenden Worten auszuschmücken.

Manchmal ist es eben ein schmaler Grat. Wir wollen ja auch nicht alles schlechtreden. Da ist ja manches Gute auch in der Krise trotzdem da. Da ist ja auch noch der Glaube und die Hoffnung, die in Christus uns gründen. Die sind ja nicht verloren, nur weil wir uns nicht alle gemeinsam zur Feier der Gottesdienste treffen konnten. Unser Glaube war im Gegenteil in dieser Zeit sogar sehr wichtig, hat Menschen geholfen und stark gemacht, die von der Krankheit betroffen waren. Er hat Zuversicht geschenkt überall dort, wo wir uns, trotz aller Einschränkungen etwas Gutes tun konnten.

Darauf will der Apostel seinen Blick lenken. Er weist uns auf den Christus hin. Den, der vom Himmel zu uns auf die Erde kam. In ihm teilt Gott unser Leben und unsere Sorge, unsere Angst vor der Zukunft und die Unsicherheiten, mit denen wir leben müssen. In ihm geht er mit uns sogar bis an den Abgrund des Lebens. Dorthin, wo wir an uns selbst verzagen. Dorthin, wo unsere Hoffnung versiegt. Dort ist er bei uns. Gerade dort sind wir nicht verlassen. Denn Gott erweckt vom Tode. Er hat Christus erweckt und aus dem Abgrund in den Himmel gezogen. Weil er zu Gottes Rechten sitzt, ist ihm alle Macht, Gewalt und Herrschaft gegeben. Auch die über den Tod, das Leid und die Sorge.

Wen wir darauf vertrauen, dann sind wir gleichsam mit hineingezogen in diesen himmlischen Christus, der zur Rechten Gottes sitzt. Wir sind noch nicht am Ziel, wie Christus selbst. Aber wir haben das Ziel vor Augen, dass Gott uns in ihm zeigt. So können wir Vertrauen fassen, auch wenn der Weg mal ausweglos erscheint. So können wir wieder auf die Beine kommen, wenn wir mal aus der Bahn geworfen wurden. Es ist ja immer noch etwas Gutes da, ein Fundament, ein Gott, der uns sieht. Oder ein Mensch, der für uns da ist.

So ist es nun auch mit uns in unserer Gemeinde. Es ist da immer etwas, was es zu loben gilt, auch wenn nicht so läuft, wie wir es uns wünschen und gewohnt sind. Es sind da immer noch Gaben in uns vorhanden, die geweckt werden können. Es ist da immer noch der Glaube, dass die Rettung nahe ist.

Der Apostel sagt: Gott gebe euch erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt zu welcher Hoffnung ihr von ihm berufen seid und wie überschwänglich groß seine Kraft an uns ist.  Das sollen wir niemals vergessen. Da steckt noch etwas in uns, dass Gott in uns gelegt hat. Es ist noch nicht geweckt. Vielleicht ist es gar noch unentdeckt. Wir sind nicht am Ziel. Wir haben mit dem Christus bei Gott im Himmel aber unser Ziel vor Augen.

Ja, wir sind Corona-müde. Nach einem Jahr gilt das über alle Maßen. Und da sage ich: Es steckt noch was in uns. Aber es will grad gar net so recht. Wir haben gemeinsam durchgehalten, Alt und Jung. Wir brauchen immer noch einen langen Atem. Vielleicht gilt es das als erstes zu loben, dass wir durchgehalten und standgehalten haben. Gott hat uns die Kraft dazu geschenkt. Möge er uns jetzt auch neu Hoffnung schenken, damit wir erkennen, was alles noch in uns steckt und wir Gutes tun können, wo immer wir gebraucht werden.

Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle unsere Vernunft bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

 

Lied 331 – Großer Gott, wir loben dich

 

 

Gebet und Segen

 

Fürbittengebet
Jesus Christus,
du bist bei Gott und du bist uns nah,
du hältst Himmel und Erde in Händen,
du hältst auch uns,
wir bitten dich,
lass uns an deiner Nähe nicht zweifeln,
sondern dir gerade dann vertrauen,
wenn wir von deiner Nähe nichts sehen.

Jesus Christus,
du bist bei Gott und du bist uns nah,
du bist bei allen deinen Gemeinden,
auch wenn wir heute wieder getrennt feiern müssen,
du bist bei uns allen – hier in Köditz, in der Kreuzkirche, in Leupoldsgrün.
Lass uns in deinem Geist die Gemeinschaft erfahren,
die wir heute nicht sichtbar feiern können.

Jesus Christus,
du bist Gott und du bist uns nah,
du kannst Menschenleben verändern
sei du bei allen, die jetzt im politischen Bereich besondere Verantwortung tragen,
sei bei allen, die um die Zukunft ihres Betriebes oder Geschäftes Sorge haben,
sei bei allen, die krank sind sowie bei denen,
die sich in Pflegeheimen alleine gelassen fühlen,
sie bei allen, die um einen lieben Menschen trauern,
tröste und ermutige du uns Tag für Tag neu.

Amen.

Vaterunser

Segen

Christus sei mit dir
auf allen deinen Wegen in den Alltag,
Christus zeige sich dir
im Antlitz deines Nächsten,
Christus sei über dir,
um dich zu segnen,
auf dass du ein Segen wirst
für die Menschen, die dir begegnen.
Amen.

Freunde, dass der Mandelzweig