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Gottesdienst am 9. Mai – Hoffnung

Unseren Gottesdienst am 5. Sonntag nach Ostern haben die Konfirmandinnen und Konfirmanden vorbereitet und gestaltet. Es ist ein vielstimmiger Gottesdienst entstanden. Hören Sie selbst.

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden Köditz, 2021.
Querflöte: Linda Zapf
Orgel: Jonas Kaufmann
Pfarrer Michael Grell

 

Zum Eingang

Glocken

Vorspiel

Begrüßung
Philip


Psalm 62
Laura

 

Gebet (Tabea)
Wir wollen dich, Gott, heute
nicht um Vieles bitten.
Mach uns bewusst,
was du uns alles schon geschenkt hast!
Wir sehen nur das, was uns fehlt.
Wir ärgern uns über das,
was uns Mühe macht.
Wir klagen eher als wir singen.
Wir stöhnen eher als wir lachen.
Wir übersehen so viel,
wofür wir dankbar sein können.
Du bist immer da,
auch wenn wir nicht mit dir rechnen.
Wir danken dir für das,
was wir übersehen und
für die glücklichen Augenblicke im Leben.
Nimm diese einfachen Worte
als Versuch, dich zu loben.
Amen.

EG 209 – Ich möcht, dass einer mit mir geht

 

Verkündigung 

Lesung Mt 28,1-10
Lisa

Glaubensbekenntnis
Joel

Bless the Lord – 10.000 Gründe
(Linda Zapf, Michael Grell)

 

Predigt

Liebe Gemeinde,
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden,

eingesperrt in die eigenen vier Wände – so fühlen wir uns nun schon seit Monaten. Ja, und wir sind es ja irgendwie immer noch. Keine Freunde in größerer Zahl treffen können, nichts tun können – immer nur am PC sitzen – das ist es, was uns mittlerweile tierisch nervt. Und dann ist da auch keine Perspektive, dass es mal anders wird.

Zumindest war die Stimmung noch so vor zwei, drei Wochen, als wir damit begannen diesen Gottesdienst vorzubereiten und dafür ein Thema zu suchen. Was gibt uns Hoffnung? Worauf können wir überhaupt vertrauen? – Das waren die offenen Fragen, die von Euch gestellt wurden.

Paulus uns Silas fielen uns dazu ein, wie sie im Gefängnis saßen. Eingeschlossen, ihrer Freiheit beraubt, hinter Gittern in ihren vier Wänden. Sie hatten sich in den Augen der Stadtpolizei von Philippi, einer Stadt im damaligen Griechenland, etwas zuschulden kommen lassen. Daher mussten die beiden Fremden über Nacht ins Gefängnis. In der Apostelgeschichte, Kapitel 16, lesen wir:

Nachdem man ihnen viele Schläge verabreicht hatte, ließen sie die beiden ins Gefängnis werfen. Dem Gefängniswärter wurde eingeschärft, sie besonders gut zu bewachen. Befehlsgemäß brachte er sie in die hinterste Zelle und schloss ihre Füße in den Holzblock.

Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und sangen Gott Loblieder. Die anderen Gefangenen hörten ihnen zu.

Laudate omnes gentes
(Jonas Kaufmann)

Beten hilft. Singen und musizieren tröstet. Manche von Euch spielen selbst ein Musikinstrument. Ich hoffe nicht, dass es die letzten Monate ganz links liegen gelassen wurde. Ich muss gestehen, die Gitarre hab ich auch schon länger nicht mehr benutzt. Es gab so wenig Gelegenheiten. Aber dann, wenn ich sie zur Hand nahm, und nur mal so kurz für mich selbst ein wenig musizierte, war es mir doch gleich ganz anders.

Schön, dass da diese Woche jemand angeklopft hat und mit der Querflöte spielen wollte. So musste ich auch meine Gitarre, meine Stimme wieder mal auspacken.

Aber funktioniert das auch wirklich nachhaltig gegen den Home-Office-Schmerz? Vollbringt es wirklich Wunder, wie in der Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis? Nichts wünschten wir uns derzeit sehnlicher als das.

In der Apostelgeschichte heißt es weiter:

Plötzlich gab es ein starkes Erdbeben, dass die Fundamente des Gefängnisses erschütterte. Da sprangen alle Türen auf, und die Ketten fielen von den Gefangenen ab. Der Gefängniswärter wurde aus dem Schlaf gerissen. Als er sah, dass die Gefängnistüren offen standen, zog er sein Schwert und wollte sich töten. Denn er dachte: Die Gefangenen sind entflohen.

Aber Paulus schrie laut:
„Tu dir nichts an! Wir sind alle noch hier.“
Der Wärter rief nach Licht.
Er stürzte in die Zelle und war sich zitternd vor Paulus und Silas nieder. Dann führte er sie hinaus und fragte:
„Ihr Herren, was muss ich tun, damit ich gerettet werde?“
Sie antworteten: „Glaube an den Herrn, Jesus, dann wirst du gerettet und mit dir alle in deinem Haus.“
Und sie verkündeten ihm und allen anderen in seinem Haus das Wort des Herrn.

Musikstück
(Linda Zapf)

Ein Wunder geschieht. Gott greift ein. Von einer auf die andere Minute ist die Freiheit da. Das wäre es doch. Wie an Ostern: Was unglaublich ist, geschieht. Jesus, der am Kreuz gestorbene, tritt leibhaftig in ihre Mitte. Da sind die vier Wände egal. Er ist einfach da.

Das gilt auch für uns. Dort, wo wir nicht weiterwissen, soll uns Gottes Geist daran erinnern: Jesus, der Auferstandene ist da. Er kommt auch in unsere vier Wände – nach Hause. Keiner ist verloren. Keiner ist allein.

Ja, aber, höre ich da jemand einwenden: Deswegen sind wir noch nicht wieder raus, ist noch immer keine Schule, kein Sport, kein Treffen mit Mehreren möglich.

Nein, sind wir tatsächlich nicht. Wunder Gottes sind nicht zu erzwingen. Kein Gebet, kein Lied kann es einfach herbeiführen. Dennoch kann sich eine kleine Tür zum Nächsten öffnen. Einer oder eine darf ja kommen. Vielleicht auch bald wieder mehr als dieser. Es ist nicht berichtet, dass Paulus und Silas den vielen anderen Gefangenen aus dem Herzen sprachen. Aber einer, der Wächter war gerührt und bewegt. Er staunte über den Glauben und die Zuversicht von Paulus und Silas.

Unsere Zuversicht gründet darin, dass Jesus, der Auferstandene da ist. Wo immer wir uns auch eingeschlossen und gefangen fühlen, wo immer wir uns eingesperrt fühlen, er vermag es die Grenzen zu überschreiten. Wir leben in einer Welt, in der wir uns das ganze Klassenzimmer ins Kinderzimmer holen können. Das ist eigentlich verrückt. Tagtäglich sind wir ja mit den Menschen zusammen, mit denen wir arbeiten. Da könnten wir fragen: Wo ist das Problem? Sind doch alle da. Aber nein, sie sind nicht leibhaftig da. Und das ist etwas ganz anderes. Darum glauben wir, dass Jesus leibhaftig vom Tod errettet. Auch für uns hier. Diese Hoffnung will ich nicht fahren lassen, auch wenn sie in diesen Wochen immer noch schwer zu fassen ist.

Amen.

EG 182 – Halleluja, Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt

 

 

Gebet und Segen

Fürbittengebet
(Fritz, Leon)

Guter Gott,
wir bitten dich,
dass es uns in Zukunft wieder gut geht,
dass wir Freunde treffen können
und miteinander etwas erleben dürfen.

Guter Gott,
wir bitten dich darum,
dass die Kranken wieder gesund werden,
dass sie nicht so lange leiden müssen.

Guter Gott,
wir bitten dich
für Hungernde in dieser Welt,
dass sie genügend zu Essen haben.

Guter Gott,
wir bitten dich um Frieden
in unseren Familien
und in der Welt.
So gelingt das Leben miteinander.
Amen.

Vaterunser
Sara

Segen
Julian

 Glocken