
Hören Sie hier unseren Gottesdienst zum Sonntag nach Ostern, Quasimodogeniti, von Lektorin Ingrid Schwarz – heute aus aktuellem Anlass nur Online.
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33 Minuten.
Lektorin Ingrid Schwarz, Lesung: Michaela Wilfert.
Musik: Corona-Quintett Köditz, Michael Grell, Posaunenchor Köditz, Frühjahr 2021.
Zum Eingang
Liebe Gemeinde!
Ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu unserem Gottesdienst am 1. Sonntag nach Ostern. Gerne hätte ich heute persönlich mit Ihnen Gottesdienst gefeiert. Wegen der sehr hohen Inzidenzwerte in Hof, aber auch im Landkreis geht es leider bis einschließlich 25.04.2021 nur Online.
Der Wochenspruch für die nächste Woche steht im 1. Petrusbrief Kapitel 1, Vers 3.
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.
Dieser Gottesdienst hat den Namen Quasimodogeniti, d.h. wie die Neugeborenen. Ostern klingt in uns nach. Ein paar Tage nach der Auferstehung Jesu haben es die Jüngerinnen und Jünger um Jesu langsam verstanden: Jesus ist nicht tot. Er ist auferstanden. Er lebt. Damit ist auch das Leben der Jünger neu geworden.
Auch wir dürfen es verstehen und uns daran erinnern lassen, dass der Glaube, der an Ostern seinen Anfang genommen hat, nicht ohne Wirkung bleibt und auch für uns neues Leben bedeutet.
Über dieses wollen wir heute im Gottesdienst nachdenken und ihn miteinander feiern.
Gebet
Lasst uns beten.
In der Begegnung mit dir, Jesus, erfahren wir:
Selbst die Grenzen des Todes sind durchbrochen.
Müde und verzagt sind wir oft,
sprachlos und ohne Hoffnung.
Hilflos stehen wir der Coronapandemie gegenüber und sind oft am Verzweifeln.
Doch deine Gegenwart und deine Liebe die kann uns völlig verändern und neu machen.
Wir bitten dich: Komm du als der Auferstandener immer wieder neu in unser Leben.
Lass Neues Wachsen, schenke Trost und Hoffnung.
Lass deine Auferstehung in unserem Leben Wirkung zeigen
und sich die Hoffnung des ewigen Lebens in uns ausbreiten.
Amen.
Surrexit dominus vere
Verkündigung
Die Lesung für den heutigen Sonntag steht geschrieben bei Jesaja im Kapitel 40, die Verse 26-31:
Hebet eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschafften? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt.
Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber? Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;Â
aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie die Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
Dies sind die Worte der heiligen Schrift. Der Herr segne sein Wort an uns durch die Kraft seines heiligen Geistes. Amen.
Glaubensbekenntnis
Ich lobe meinen Gott – Kommt atmet auf, 002,1+3
Predigt
Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen.
Liebe Gemeinde,
haben Sie am Ostersonntag eigentlich alle Ihre versteckten Ostereier wieder gefunden? Oder ist es Ihnen wie uns manchmal in den vergangenen Jahren ergangen, dass am Ende doch eines irgendwie gefehlt hat? Obwohl ich mir die Verstecke gut gemerkt habe, so dachte ich jedenfalls.
Irgendwann taucht das verschwundene Osterei dann schon mal wieder auf, beim Ausgrasen oder Heckeschneiden oder bei sonstiger Gartenarbeit.
Ja, letzten Sonntag haben wir Ostern gefeiert. Wieder mal anders als „früher“, auch heute feiern wir Gottesdienst, wieder mal anders.
Letzten Sonntag eine etwas andere Osternacht, die einen im Freien am Kirchplatz und danach am Friedhof, ein minimierter Posaunenchor, die anderen haben daheim mit einer Tasse Kaffee oder Tee am Computer die Osternacht verfolgt, kein gemeinsames Osterfrühstück nach dem Gottesdienst. Aber trotzdem festlich und mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Heute nur zu Hause am PC, Tablett oder am Handy.
Aber lassen wir uns, trotz allen Umständen, von Ostern wieder neu anrühren, von der besten Nachricht der Welt, von der ungeheuerlichen und unerhörten Botschaft, dass Jesus den Tod besiegt hat und dass er auch uns durch den Glauben an ihn zu einem ganz neuen, ja zum ewigen Leben auferweckt hat.
Gestaunt haben wir über die Osterbotschaft des Engels am leeren Grab: Er ist nicht hier; er ist auferstanden!
Die zurückgelassenen Leichentücher und die verlassene Grabnische bot der Engel Gottes als Beweis für seine unfassbare Nachricht an.
Trauer, Furcht, Entsetzen, Schrecken, Zweifel, Freude – alle möglichen Stimmungsschwankungen und Gefühle wogten bei dieser Nachricht wild durcheinander.
Der erste Ostermorgen ließ völlig verwirrte, durcheinander gebrachte und verstörte Jüngerinnen und Jünger zurück.
Eine Hoffnungsbotschaft hatten sie gehört, die sie mit ihrer Lebenswirklichkeit noch gar nicht zusammenbringen konnten.
Vielleicht geht es uns heute ganz ähnlich wie den ersten Adressaten der Auferstehungsbotschaft.
Natürlich, die gute Nachricht von Ostern haben wir wieder einmal gehört, aber haben wir die auch wirklich realisiert?
Wie passt sie zu unserem Leben?
Ändert sich dadurch etwas, oder geht es weiter wie bisher, als wäre Ostern nicht gewesen, als wäre Ostern überhaupt nicht geschehen?
Wie passt sie momentan in unsere Realität, mit all den Einschränkungen und den hohen Inzidenzwerten?
Eigentlich war Ostern ja immer eine Unterbrechung vom Alltag. Osterurlaub, ein letztes Mal Skifahren in der Saison oder der erste Sonnen-Frühjahrsurlaub im Süden. Aber na ja, wir wissen, so einfach ist das alles nicht mehr.
Der Osterurlaub ist nicht so möglich wie sonst, die Osterferien sind vorbei. Der Alltag beginnt wieder.
Aber trotzdem hat Ostern den Alltag unterbrochen. Zeit zum Spazierengehen, den kommenden Frühling in der Natur betrachten, vielleicht schon einiges im Garten hübsch machen. Und dann auch nochmal ein letztes Winterfeeling mit Schneesturm und glatten Straßen. Die Winterstiefel mussten wieder aus dem Keller geholt werden und die Winterjacken wieder aus dem Schrank raus.
Aber soll das alles gewesen sein?
Nun ja, die ersten Osterzeugen gingen auch wieder an die Arbeit. Der Alltag hatte sie auch wieder.
Der Evangelist Johannes hat genau festgehalten, was nun nach den aufwühlenden Ereignissen in Jerusalem, ein paar Tagesreisen entfernt in Galiläa am See Genezareth nahe der Ortschaft Tiberias geschehen ist.
Im Johannesevangelium Kapitel 21, Verse 1 – 14 wird ausführlich darüber berichtet:
Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See Tiberias. Er offenbarte sich aber so:
Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger. Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich will fischen gehen. Sie sprechen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts. Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten es nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische. Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon hörte, dass es der Herr war, gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich ins Wasser.
Die anderen Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen. Als sie nun ans Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer und Fische darauf und Brot. Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefunden habt! Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht. Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt´s ihnen, desgleichen auch die Fische.
Das ist nun das dritte Mal, dass Jesus den Jüngern offenbart wurde, nachdem er von den Toten auferstanden war.
Mit sechs seiner Weggefährten hatte Petrus das alte Fischerboot wieder flott gemacht. „Ich will fischen gehen“, so hatte er zu ihnen gesagt und damit den Versuch unternommen, wieder zu einer Normalität im Leben zurückzukehren.
Die Hinrichtung in Jerusalem, das leere Grab, die Erscheinung vor den Jüngern, das alles spukt in seinem Kopf herum. Und er will dem Spuk ein Ende bereiten. Nach Galiläa ist er zurückgekehrt, denn nun soll alles wieder sein wie vorher.
Seine Freunde pflichten ihm bei: „Wir wollen mit dir gehen.“ Auch sie wollen in ihren alten Beruf zurück. Deshalb steigen sie ins Boot, wie früher. Sie haben nichts verlernt.
Die dunkle Nacht schlagen sie sich auf dem See um die Ohren. Doch im Morgengrauen rudern sie mit leeren Netzen dem Ufer entgegen.
Dort am Ufer steht jemand, der die Bootsbesatzung in ein Gespräch verwickelt: „Kinder, habt ihr nichts zu essen?“ „Nein“, antworten Petrus und seine Freunde und lassen sich dabei die vertraute und auch recht bevormundende Anrede gefallen.
„Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden“, so hören sie die Anweisung des Unbekannten am Ufer. Die erfahrenen Fischer tun es, völlig entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten. Wie soll im Morgengrauen noch ein Fisch ins Netz gehen?
Ganz nebenbei erinnern sich die Jünger: Hatten sie diese Szene nicht schon einmal erlebt?
Mitten am Tag hatten sie einen großen Fang gemacht, die Netze drohten zu zerreißen. Auch jetzt konnten sie das Netz wegen der Menge der Fische kaum noch ziehen.
Johannes spricht zuallererst aus, was alle denken: „Es ist der Herr!“
Petrus wirft sich ins Wasser und will möglichst schnell ans Ufer zu Jesus. Auch die anderen kommen nach und bringen den Fang an Land. Petrus hilft dabei.
Eine zweite Erinnerung kommt bei den Jüngern auf: Auf einem Kohlefeuer liegen bereits gebratene Fische und Brot steht bereit. Sie werden alle satt. Fünf Brote und zwei Fische, das hatte einst gereicht, um 5000 Leuten den Hunger zu stillen. Kein Zweifel: „Es ist der Herr!“ Niemand muss mehr nachfragen, jeder weiß es.
Mitten in ihrem Alltag, mitten bei der Arbeit hatte sich Jesus als der Auferstandene gezeigt. Uns so macht er es heute noch, auch bei uns.
Mitten in unserem Alltag, mitten bei der täglichen Arbeit will er uns die Osterwirklichkeit unter Beweis stellen.
Er selber ist es, der sich einmischt in unser Leben. Und wir werden es dann erkennen: „Ja, es ist der Herr!“
Wie aber geschieht es?
Was sind die Voraussetzungen für diese Erkenntnis?
Nun, die Jünger hatten wenigstens den Hinweis, sich nach Galiläa aufzumachen, befolgt. Dann hat sich Jesus ihnen gezeigt, sich ihnen offenbart, wie er es versprochen hatte.
Auch für uns heute gibt es einen solchen Begegnungsort mit dem Auferstandenen, den wir unbedingt aufsuchen müssen, damit er sich uns zu erkennen geben kann.
Denn unser Galiläa ist die Bibel, es ist Gottes Wort, das Evangelium von Jesus Christus.
Hier kann jeder von uns etwas über Jesus erfahren. Hier ist berichtet, was Jesus unter uns Menschen getan hat und zu welchem Sinn und Ziel er leiden musste und am Kreuz gestorben ist.
Hier will sich Jesus auch uns als lebendiger Herr und Heiland zeigen und sich zu erkennen geben.
Wer ihn in seinem Wort suchen wird, von dem wird er sich auch finden lassen, so hat er es versprochen.
Aber es ist immer Jesus selber, der uns von seiner Auferstehung überzeugen muss. Zusammengelegte Leichentücher und leere Grabeshöhlen sind zwar Zeichen, aber eben kein Beweis. Nur die persönliche Begegnung mit Jesus überzeugt.
Mancher erkennt Jesus gleich bei der ersten Begegnung, so wie der Christenverfolger Saulus, der nach der Lichterscheinung des Auferstandenen zum Missionar wurde.
Saul, Saul, was verfolgst du mich?
So hatte er ihn ganz persönlich angeredet.
Andere wiederum forschen lange in der Schrift, so wie der Kämmerer aus dem Morgenland, und sie erkennen den Auferstandenen erst, wenn ein Kundiger die Schrift erklärt.
Verstehst du auch, was du liest?
So hatte Philippus das Problem des hohen Beamten aus Äthiopien auf den Punkt gebracht und ihm dann Jesus als den Auferstandenen gezeigt, verkündigt.
Zumeist sind es die ganz persönlichen Fragen, mit denen Gott uns anspricht.
„Kinder, habt ihr nichts zu essen?“
So redet der Auferstandene seine Jünger an und lässt sie dann erfahren, wie er für sie sorgt, wie er sie nach erfolgloser Nacht empfängt und allen Mangel ausfüllt. Auch so will Jesus für uns sorgen und all das ausgleichen was uns fehlt. Er will immer für uns da sein.
„Es ist der Herr!“
Ein zweites Mal haben sie auf dem See Tiberias den Fang ihres Lebens gemacht.
Es gibt eine ganze Reihe von Bibelstellen, in denen Gott eine ganz persönliche Frage an uns Menschen richtet.
Die meisten dieser Fragen treffen mitten ins Herz. Es sind Fragen, die einen schwachen Punkt ansprechen, die ein Versagen oder einen Mangel aufzeigen.
Es sind aber immer Fragen, die uns die Größe Gottes bewusst machen und die uns zur Erkenntnis finden lassen:
„Ja, es ist der Herr!“
Auch am Ufer unserer Zweifel und Ängste, unserer Furcht und Unsicherheit steht Jesus uns spricht uns an.
Hörst auch du die Frage, die er an dich richtet?
Es gibt ganz viele Fragen in der Bibel, die Gott an uns richtet.
Schon ganz am Anfang der Bibel geht es damit los.
Adam wo bist du?
So ruft Gott den Sünder zur Umkehr.
Oder.
Wo ist dein Bruder Abel?
So deckt Gott Schuld auf.
Wollt ihr auch weggehen?
So stellt Jesus die Jünger vor die Entscheidung.
Willst du gesund werden?
So spricht Jesus die tiefe Sehnsucht der Menschen an.
Warum seid ihr so furchtsam?
So tadelt Jesus das mangelnde Vertrauen seiner Nachfolger.
Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen?
So drückt Jesus seine Enttäuschung aus.
Immer geht es um unsere Welt des Todes und um die Möglichkeit zu einer heilsamen Begegnung mit dem Auferstandenen. In der Bibel, in der persönlichen Anrede durch sein Wort, können wir Gewissheit finden, dass Jesus lebt, dass er auferstanden ist und heute noch am Werk ist.
Er kann auch in Ihrem Leben sein.
Eine Frage will ich zum Schluss noch klären:
Vielleicht haben Sie sich gefragt, warum die Jünger ausgerechnet 153 Fische gefangen haben.
In der Tat, das ist eigenartig, dass sie ganz genau nachgezählt haben, wie viel Fische da ins Netz gegangen waren.
Groß sind sie auf jeden Fall gewesen und letzten Endes auch ein Hinweis darauf, wie nun die Zukunft der Jünger aussah.
Die Zahl 153 soll nach altkirchlicher Überlieferung die präzise Anzahl der in der Antike bekannten Fischarten gewesen sein. Und diese Gesamtzahl der Fische steht hier wohl für die Gesamtzahl aller Völker der Erde.
Denn alle Völker der Erde sollen zu der Erkenntnis kommen wie die sieben Jünger am See Tiberias.
„Es ist der Herr!“
Der Auftrag zur Mission ist in der Anzahl der Fische versteckt.
Auch wir sollen die Ostererfahrung nicht für uns selber behalten, sondern sie weitergeben und weitertragen in die Welt hinaus:
„Der Herr ist auferstanden, Halleluja! Er ist wahrhaftig auferstanden, Halleluja!“
Es stimmt tatsächlich. Es ist kein Hirngespinst. Es ist die Realität.
Mag sein, dass auch wir – ähnlich wie die Jünger – immer wieder einmal nachts vergeblich zum Fischfang auf den See unserer alltäglichen Geschäfte hinausfahren.
Jesus steht aber immer am Ufer und erwartet uns.
Er bereitet für uns das Mahl, während wir noch unterwegs sind.
Und das Beste daran ist:
Er zeigt sich uns immer wieder als der Auferstandene.
Und er will, dass wir endlich begreifen, dass der Glaube an ihn auf ewig rettet und Ostern durch keine Macht der Welt zu überbieten oder gar zu zerstören ist.
Mit einem Spruch von Dietrich Bonhoeffer möchte ich meine Predigt beenden. Diesen Spruch habe ich als Ostergruß vom CVJM Bayern zugesandt bekommen und er hat mich sehr berührt:
Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.
Amen.
Und der Friede Gottes, der höher ist, als alle menschliche Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen.
Wir wollen alle fröhlich sein – EG 100
Gebet und Segen
Wir wollen miteinander nun Fürbitte halten.
Herr Jesus Christus,
dich preisen wir an diesem Morgen.
Denn du bist der Sieger über den Tod.
Wir bitten dich:
Mache uns zu mutigen Zeugen, dass du lebst.
Mache uns zu glaubwürdigen Boten, dass du liebst.
Mache uns zu Christinnen und Christen,
deren Glaube ansteckend ist.
Begegne du selber denen,
die niedergeschlagen und frustriert sind,
die mutlos geworden
und ohne jede Hoffnung sind,
die am Ende oder verzweifelt sind.
Beweise dich als der Lebendige,
als der Helfer und Tröster,
in den Krankenzimmern und Krankenhäusern,
im Leben der Verwitweten und Vereinsamten,
in den Sterbezimmern dieser Welt.
Helfe du uns in diesen schwierigen Coronazeiten.
Schenke du uns Geduld und Ausdauer
uns an die Einschränkungen zu halten.
Sei bei all den Kindern und Jugendlichen,
die momentan ihre sozialen Kontakte
total einschränken müssen.
Lass sie nicht vereinsamen,
lass sie keine seelischen Schäden zurückbehalten.
Sei bei allen Schülern,
die momentan nur online unterrichtet werden,
gib ihnen Kraft sich jeden Tag
eigenständig hinzusetzen um zu lernen.
Gebe aber auch den Eltern Kraft
mit dieser nun schon so lange andauernden Situation
klar zu kommen.
Ich bitte dich um deinen Segen.
Sei aber auch bei uns Erwachsenen,
auch uns fällt es schwer sich an die Einschränkungen zu halten
und wir werden langsam ungeduldig.
Gib uns Kraft und Mut diese momentane Situation auszuhalten.
Schenke unserem Volk neues Gottvertrauen,
lebendige Hoffnung und tatkräftige Liebe,
sowie Ehrfurcht vor dem Leben
und vor Gottes ganzer Schöpfung.
Dich loben wir,
Herr Jesus Christus,
weil du unsere Zukunft bist.
Amen.
Vaterunser
Sendung und Segen
Aus dem Jeremiabuch:
„Denn ich weiß wohl,
was ich für Gedanken über euch habe,
spricht der Herr:
Gedanken des Friedens
und nicht des Leides,
dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“
(Jer. 29,11)
So geht nun in diesen Sonntag und in die neue Woche unter dem Segen des Herrn.
Der HERR segne euch und behüte euch.
Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig.
Der HERR erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden.
Amen.